Wer sich an seine Kindheit erinnert, hat sicherlich die ein oder andere Erinnerung an einen Sportverein. Waren wir nicht alle schon Mitglied in einem Verein? In Deutschland gibt es Tausende Vereine, die sich den unterschiedlichsten Dingen verschrieben haben. Von den Kleintierzüchtern über die Modellbauer bis hin zu den klassischen Sportvereinen, die Mannschaft- und Individualsportarten anbieten. Daher soll es im Folgenden darum gehen, worin die Gründe liegen, Mitglied in einem Verein zu werden und dies mitunter sein Leben lang zu bleiben.
Die Geschichte der Vereine
Auch wenn die Geschichte der heutigen Vereine bis ins Jahr 1443 zurückgeht, so ist allen Vereinen, damals wie heute, eines gemein: Ein zentrales Interesse, das die Mitglieder verbindet. Früher waren diese Interessen zunächst einmal durch den ausgeübten Beruf bedingt, denn die Vorläufer der Vereine waren die Zünfte und Gilden im Mittelalter.
Später folgten dann Gruppierungen wie Freimaurer-Logen oder Gentlemen Clubs, in denen auch unterschiedliche Berufsgruppen gemeinsamen, meist politischen, Interessen nachgehen konnten. Im Laufe der Zeit organisierten sich immer weitere Minderheiten oder Gruppen, denen kein Gehör geschenkt wurde. Durch die Industrialisierung entstanden dann auch schon Arbeitervereine, die man als Vorgänger der heutigen Gewerkschaften ansehen kann und die schon früh für die Rechte ihrer Mitglieder eingestanden sind.
Vereinsleben ab 1945
Den entscheidenden Boom erlebten die Vereine in Deutschland aber erst relativ spät. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges begannen die Menschen in Deutschland massenhaft in Vereine einzutreten, oder sogar neue Vereine zu gründen. Innerhalb weniger Jahre entstanden so tausende Vereine, die sich jedem nur denkbaren Hobby widmeten. Vom Gesangsverein, über Sportvereine bis hin zu Tanzvereinen gab es bald alles, das das Herz begehrte.
Über die Jahre wurden die Vereine dann schnell immer größer. Mitunter wurden einzelne Abteilungen dann abgespalten oder Alternativen neu gegründet, um die Organisation im Hintergrund nicht zu komplex werden zu lassen.
Zu den ältesten und bekanntesten Vereinen zählen Größen wie der VFB Stuttgart aus dem Jahre 1893 oder auch er FC Bayern München, der 1900 gegründet wurde.
Beide Vereine verfügen über tausende Mitglieder und unterschiedlichste Abteilungen. Bayern München ist mit knapp 300.000 Mitgliedern zudem der größte Verein Deutschlands.
Warum treten die Deutschen so gerne Vereinen bei?
Nun, dies mag unterschiedliche Gründe haben, aber ein grundlegend gemeinsames Interesse steht wohl fast immer im Mittelpunkt. Denn wer kein Interesse an Fußball hat, wird vermutlich nicht in einen Fußballverein eintreten und bei einem Schwimmverein oder jeden anderen Verein wird dies ebenso sein. Sobald aber das gemeinsame Interesse abgedeckt ist, kommt vermutlich der zweite entscheidende Faktor hinzu: das Gemeinschaftsgefühl.
Wenn man mit Gleichgesinnten seinem Hobby nachgehen kann und sich jederzeit mit den anderen Mitgliedern „auf Augenhöhe“ darüber austauschen kann, entsteht schnell ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Dies wird oft durch sichtbare Symbole wie Fahnen oder einen Trainingsanzug in Vereinsfarben verdeutlicht. Menschen sind im Allgemeinen sehr sozial veranlagt und gerne in der Gegenwart anderer Leute.
Mit gemeinsamen Interessen oder gar gemeinsamen Erfolgen, zum Beispiel als eine Fußballmannschaft, wird aus dem sozialen Miteinander schnell eine tiefe Freundschaft. Und genau darin ist vermutlich auch der Grund zu finden, weshalb Mitgliedschaften in einem Verein nicht selten auch für das ganze Leben bestehen bleiben. Denn wenn der Verein zu einer Art Familie wird, dann bleibt man auch ein Leben lang dabei!