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Fazit zum Besuch des Ludwig Erhard Gipfel am Tegernsee

Der Ludwig Erhard Gipfel, benannt nach dem Wirtschaftsminister Ludwig Erhard (Wirtschaftsminister von 1949-1963), ist ein jährliches Gipfeltreffen von Politik und Wirtschaft am Tegernsee. In diesem Jahr fand der Gipfel vom 17. bis 19. April statt. Das Verleger-Ehepaar Weimar veranstaltet mit starker Einbindung des Bayerischen Wirtschaftsministeriums den Politikgipfel. ‚So wenig Staat wie möglich, so viel Soziales wie nötig war das Credo von Ehrhard.‘ Ob das in der heutigen zeit überhaupt noch funktionieren kann?

Ludwig Erhard Gipfel Tegernsee auf Gut Kaltenbrunn
Ludwig Erhard Gipfel Tegernsee auf Gut Kaltenbrunn

Stetiges Wachstum wird langsam zum Logistik-Problem

Die Veranstaltung mit klarer Verbundenheit zum Tegernsee (hier hat Ludwig Erhard auch mal gelebt) stößt durch ihr Wachstum und ihren Erfolg an ihre Grenzen. Obwohl Gut Kaltenbrunn bei schönem Wetter eine tolle Location ist, erweist diese sich letztendlich nicht als ideale Wahl für einen Summit oder eine Konferenz dieser Größe. Der Veranstaltungsort ist ein langer Schlauch im Stadel, und von hinten kann man kaum erkennen, wer die Sprecher auf der Bühne sind. Um dieses Problem zu beheben, wurden entlang des Gangs links und rechts je Seite zahlreiche TV- Monitore angebracht, damit alle ab der Hälfte der Reihen die Bühne sehen können. Da  stellt manch einer der  Teilnehmer sich schon die Frage, warum man nicht einfach den Livestream auf YouTube im Büro anschaut.

Gut Kaltenbrunn als Gipfel-Location

Ein weiterer großer Umstand ist die fehlende Möglichkeit für interaktive Formate wie Q&A-Sessions oder Fragerunden. Es gibt auch keine Nebenräume für vertiefende Diskussionen oder kleinere Formate, was für die Größe der VA der größte Kritikpunkt scheint.

Organisatorisch ist die Veranstaltung nicht zeitgemäß digitalisiert, analog zu Politik und Staat, welche ja die wesentlichen Akteuere stellen.  Es werden gedruckte A4-Seiten mit dem Tagesprogramm verteilt, und beim Check-in wird wenig Wert auf Daten gelegt. Die angekündigten digitalen Check-outs blieben aus, und die Badges wurden einfach ausgehändigt.

Ein weiteres Thema ist die Parksituation. Zahlreiche  am Straßenrand parkende Autos nach Finsterberg hoch hatten alle am Ende des Tages ein 55 Euro-Strafticket. Es gibt zwar Shuttlebusse, aber der Grad der Top C-Level Gäste fährt halt nicht gern Shuttle oder hat einen anderen Grund.

Mini Davos am Tegernsee, so  wurde es von ARD bezeichnet:

Der Vergleich zum Mini-Davos hinkt – selbst wenn die ARD das so in den Raum gebracht hat.

  1. Das WEF in Davos ist bis ins Äußerste durch-digitalisiert und lebt von Interaktivität und ganz vielen Detail- Sessions,  Site Events, Debatten und Foren. Wir waren ja selbst schon vor Ort dabei. Da ist der LEG-Gipfel das Gegenteil.
  2. Der Ludwig-Erhard-Gipfel ist eine nationale Veranstaltung, während das WEF eine globale Ausrichtung verfolgt.
  3. Gemeinsam bleibt, dass der Event in den Bergen stattfindet und sich weitestgehend mit Politik befasst und beide den Anspruch haben Politik, Wissenschaft mit Wirtschaft zu vernetzen. Ggf etwas anmassend formuliert:  Moderner Lobbyismus außerhalb von Berlin und Brüssel ?

Unser Fazit:

Es ist beachtlich, was das Verlegerehepaar Weimer mit dem Gifpel seit Gründung nun im 10 Jahr geschaffen hat. Deren  substantielles Business-Modell, ermöglicht es großen Konzernen und bedeutenden Akteuren, sich für Geld aktiv zu beteiligen und somit direkten und persönlichen Kontakt zur Top Politik aufzunehmen. Vor Ort hörte man oft das Wort Cash-Maschine, da Main Partner durchaus bis zu 100k für die Teilnahme in die Hand nehmen.

So wenig Staat wie möglich, so viel Soziales wie nötig war das Credo von Ehrhard. 

Der Geist der Freiheit und der Marktwirtschaft weht auf diesem Gipfel. Erhards Motto war: So wenig Staat wie möglich, so viel Soziales wie nötig. Davon hätten wir uns auf jeden Fall viel mehr Pushback bei den ganzen Moderationen gewünscht z.B. hinsichtlich der kritisch zu sehenden  EU-Vorschriften auf allen Kanälen, diese gelten im übrigen auch für die dt. Bürokraten im Staat und deren Bürokratisierungwahnsinn.

Dies wurde nur in minimalen Ansätzen kritisiert / debattiert.  Mehr klare Kante wäre hier notwendig oder wünschenswert gewesen.

Mal sehen was bis zum Gifpel 2025 inhatlich passieren wird. Es bleibt spannend.

Unser 2 Min – Video vom Wirtschaftsminister  Minister Aiwanger:

Von Jürgen Mayer für exklusiv-muenchen.de

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