Sonderausstellung zum Bauhaus Jubiläumsjahr bei Böhmler im Tal
Die Wiege von Bauhaus liegt in Thüringen. 1919 nahm die wichtigste Kunstschule des frühen 20. Jahrhunderts in Weimar ihren Betrieb auf, doch zu seiner Zeit war das Bauhaus erfolglos. Böhmler im Tal lässt uns jetzt mit einer Sonderausstellung an der Faszination Bauhaus teilhaben.
‚Unser Familienunternehmen, gegründet 1875, hat das Bauhaus von Anfang an begleitet und inspiriert – und das ist bis heute so‘, erklärt Georg Böhmler die Faszination Bauhaus.
„Das Bauhaus und seine radikale Formenlehre war vor 100 Jahren eine besondere Mischung aus Futurismus und Avantgarde, aus Revolte und Sozialbiotop, ein einzigartiges kühnes Experiment. Herausgebildet und bis heute überlebt hat die Idee einer Ästhetik für alle. Diese Idee zeigt sich bis heute in der Begeisterung für die Entwürfe der Bauhausgestalter weltweit‘, schreibt die Süddeutsche, welche ein Sonderheft zum Bauhaus-Jubiläum gerade herausgaben.
„Weniger ist mehr“ – Eine Idee, die weltweit Schule gemacht hat
Gegründet 1919 als „Staatliches Bauhaus“ in Weimar fortgeführt als „Hochschule für Gestaltung“ in Dessau (1925-32) und private Lehranstalt in Berlin (1932-33), erlebte das Bauhaus, die vielleicht wirkungsmächtigste Designschule des 20. Jahrhunderts, von 1925 bis 1932 seine Blütezeit und gilt als Heimstätte der Klassischen Moderne. In der kurzen Zeit ihres Bestehens experimentierten die Bauhaus Direktoren Gropius, Hannes Meyer und Mies van der Rohe mit neuen Materialien und Produktionsprozessen. Das Ergebnis waren minimalistische, formalistische Möbel und Gebrauchsgegenstände, die sich bis heute international größter Beliebtheit erfreuen.
Sonderausstellung Bauhaus bei böhmler
Zum Auftakt des Jubiläumsjahres präsentiert böhmler ab sofort im ersten Stock und in einem der Schaufester in der böhmler Passage eine Sonderausstellung mit den Möbeln und Entwürfen der Bauhaus-Ära.
Inszeniert wie in einem Design-Museum zeigt böhmler neben Ikonen wie dem Barcelona Chair von KNOLL und der Wagenfeld Tischleuchte von TECNOLUMEN, die Freischwinger S 43 und S 411 von THONET in Rot und Schwarz-Weiß. Ergänzt wird die Ausstellung durch den kubischen Gropius-Sessel, den Bauhaus Gründer Walter Gropius eigens für sein Direktorenzimmer in Weimar entwarf.
Außerdem gibt es den Weissenhof-Armlehnstuhl von Mies van der Rohe sowie den Bauhaus Faltsessel aus vernickeltem Stahlrohr – allesamt von TECTA zu bewundern. Ein Werk aus blauem Kreis, gelbem Dreieck und rotem Rechteck, ist der Wiegen-Entwurf von Wassily Kandinsky-Schüler Peter Keler, der zusammen mit TECTA an der Reedition arbeitete und die Wiege „zum Symbol des Bauhaus“ machte.
Die Sonderausstellung Bauhaus bei böhmler im Tal 11 läuft noch bis Ende des Jahres.