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Mode Pop up Store bei Stilrad: Andrea Kolb zeigt Abury

Vom 13. bis 15. März 2015  gibt es einen Pop up Store des Labels Abury in München. Gründerin Andrea Kolb hat in einem weltweit einzigartigem Projekt das Erbe und die alte Handwerkskunst marokkanischer Handwerker neu entdeckt und in die Welt getragen. Die Traum-Taschen und exklusiven Accessoires, welche es sonst nur im ABURY-Laden in Berlin gibt, sind für 48 Stunden in München. Grund: ‚Die handgemachten Produkte erzählen alle eine Geschichte – und diese Geschichten muss man anfassen und fühlen. ‚ABURY Taschen sind Lieblingsstücke – und sie sollen einen das ganze Leben lang begleiten. Jede Kundin ist eine Botschafterin und deswegen ist uns der persönliche Kontakt ganz wichtig. Deswegen möchte ich jeden einladen, vorbei zu kommen und sich inspirieren zu lassen!!‘, sagt Andrea Kolb. exklusiv-muenchen.de-Autorin Christiane Wolff traf sie in Marrakesh!

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Abury-Gründerin Andrea Kolb nahm Christiane Wolff mit in ein marrokanisches Dorf. Fotocredit: Denise Krainz / RealMakers

Du lebst seit 2007 in zwei Welten – Marrakesh und Berlin. Wie bist Du damals auf Marokko gekommen? Und was fasziniert Dich an dem Land und den Menschen?

Andrea Kolb: ‚Marrakesch ist eine Stadt voller inspirierender Gegensätze. Ein Name, bei dem gleich ein farbenfrohes Kopfkino startet. Also genau der richtige Ort, um einen ‚Place of Inspiration‘ zu etablieren – das war die Idee 2007, als wir zum ersten Mal nach Marrakesch kamen. In Marrakesch werden alle Sinne intensiv angesprochen – und man wird mit Bildern konfrontiert, die man aus unserer Welt nicht kennt – die Gegensätze, die hier harmonisch miteinander Leben, sind so viel grösser, als bei uns wie zum Beispiel, die Eselskarre neben dem SUV, die verschleierte Mutter Hand in Hand mit der Tochter im Minirock und High heels – etc. Dazu noch die Wärme (zumindest von März bis November), spannende Gerüche, unbekannte Geräusche, die arabische Kultur – man befindet sich in einem ‚Rausch‘ der Sinne – welcher viele schon früher inspiriert hat und auch heute noch viele Menschen nicht mehr los lässt – wie mich :)!‘

In Marokko bist Du immer wieder mit Armut konfrontiert. Was bedeutet Luxus für Dich?

Andrea Kolb: ‚Luxus kommt ja aus dem lateinischen und bedeutet eigentlich ‚Verschwendung‘ – also alles, was wir eigentlich nicht brauchen ;)! Aber das Verständnis des Begriffes hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt bei uns – da wir ja ‚alles‘ haben wird der Begriff bei uns heute eher immateriell interpretiert (Stichworte ‚Zeit ist Luxus‘, Erfahrungen, etc.) und nicht mehr materiell (Besitz). In Marokko ist der Begriff ‚Luxus‘ immer noch sehr materiell geprägt – logischerweise – hier geht es darum, einen Fernseher zu haben, ein Handy oder manchmal auch einfach einen Wasserhahn im Haus, aus dem Wasser kommt. Für mich bedeutet Luxus, dass ich machen darf, was mir Freude bringt.‘

Nach dem Bau des Riads Anayela in Marrakesh hast Du das Label ABURY gegründet und nun die Stiftung. Was treibt Dich an?

Andrea Kolb: ‚Ich habe tatsächlich zuerst die Stiftung gegründet und dann das Label … Was mich so verrückt gemacht hat, als ich Marrakesch gelebt habe, war zu sehen, welche faszinierenden Fähigkeiten die Menschen dort haben, aber in einem Umfeld, das ihnen nicht erlaubt, diese wirklich zu nutzen. Kulturelles Kapital – versteckte Potentiale … Ich glaube daran, dass jeder besondere Fähigkeiten und es geht nur darum, positive Umfelder zu schaffen, wo diese wachsen können – das gilt überall auf der Welt. Gleichzeitig war ich begeistert von dem Modell des Social Business, welches gerade von Mohamed Yunus proklamiert wurde. So ist das ‚Konstrukt‘ ABURY entstanden – in dem die Collection 50% der Profits in Projekte in den jeweiligen Ländern investiert, um eben diese Möglichkeiten und Umfelder zu schaffen – das kann von einem Brunnenbau (damit die Frauen nicht mehr 4-5 Stunden am Tag mit Wasserhosen verbringen) – bis zur Gründung einer eigenen Vorschule für die Kinder gehen. Zu sehen, wie man mit viel Freude und Energie gemeinsam nach vorne gehen kann – das treibt mich an. Ich lerne jeden Tag so viel dazu – mit jeder Kultur, mit jedem Mensch.

Ich durfte just bei der Inbetriebnahme eines Brunnens mitsamt Solarpumpe in einem marokkanischen Dorf dabei sein, in dem Du auch schon eine Schule eröffnet hast. Wie planst Du Deine Projekte und wer unterstützt Dich dabei?

Andrea Kolb: ‚Die Planung startet immer im Austausch mit den Menschen vor Ort. Also mit der Frage – was wird wirklich gebraucht. Wir setzen uns zusammen und bekommen dann erzählt, was sie wirklich benötigen. Und dann schauen wir, was im Rahmen unserer Möglichkeiten umsetzbar ist und zu unserer Philosophie passt. So haben wir z.B. die Schule aus unseren Mitteln mitgebaut und dann die Astraia Female Leadership Foundation als Partner gewonnen, um die Schule auszubauen und einen Lehrer fest anzustellen. Für die Installation der Solarpumpe hat der Vater einer Freundin, die übrigens auch in München lebt, uns tatkräftig in allen Feldern, von der Finanzierung bis zur technischen Umsetzung unterstützt – ohne ihn wäre das nicht möglich gewesen. Und natürlich hilft es auch, wenn Gruppen wie Du und die Realmakers bei uns vorbeischauen und dann weiter darüber direkt berichten. Man kann anschauen, was mit seinem Geld passiert, wir sind sehr transparent. Jede Unterstützung hilft – gerade konnten wir 10 neue Stühle in die Schule bringen – jeder wurde von einem Stuhlpaten übernommen. Auf www.abury.org kann man sich alles anschauen :)!

Du hast lange auch in München gelebt. Wer oder was inspiriert Dich hier?

Andrea Kolb: ‚Ich habe über fünf Jahre in München gelebt und hatte eine wunderbare Zeit hier. Ich finde es schön, dass man hier über Tradition nicht lacht, sondern sie noch lebt. Sie wird vieler orts auch kommerzialisiert, aber trotzdem, ich finde es wirklich wunderbar, alte Traditionen zu pflegen. Dadurch entsteht ein spezielles Zusammengehörigkeits-Gefühl, was mir sehr gut gefallen hat in München. Tradition hat etwas Verbindendes.

Du lebst nun ja seit einiger Zeit in Berlin. Was fehlt München?

Andrea Kolb: ‚Hm, was soll ich jetzt da sagen – es sind zwei völlig unterschiedliche Städte mit unterschiedlicher Historie, die sie natürlich geprägt haben. Berlin ist jung, kreativ, international und seit 25 Jahren im Aufbruch. Die beiden Städte haben eine ganz andere Energie – und ich möchte nicht sagen, eine ist besser als die andere – jede repräsentiert für sich einen anderen Lebensstil. Das noch niedrigere Preisniveau erlaubt es vor allem jungen Künstlern, aber auch Start up Unternehmern in Berlin etwas zu starten – die Leute werden etwas abenteuerlustiger – hier sind alternative Lebenskonzepte einfacher umzusetzen.‘

Was hast Du nach dem Wochenende in München vor? Was sind Deine nächsten Projekte?

Andrea Kolb: ‚Wir hatten die letzten acht Wochen unseren ersten internationalen Designer-Contest laufen – junge Designer aus der ganzen Welt konnten sich für ein Stipendium bewerben, um für acht Wochen nach Marokko oder Ecuador zu gehen und dort eine Kollektion zu machen. Wir haben Bewerbungen aus der ganzen Welt bekommen – von Mexiko über Litauen nach Japan. Nun geht es daran auszuwerten, die Profile an die renommierte Jury zu geben und dann zu entscheiden, wer die zwei Gewinner sind. Diese kommen dann erst mal für 3-4 Wochen nach Berlin im Juli und gehen danach in die Länder! Ausserdem wurden wir von der EU ausgewählt (WORTH PROJECT), ein Projekt in Europa zu entwickeln und werden nun ein Projekt in Rumänien angehen! Es bleibt also spannend!‘

Abury Pop up Store bei Stilrad, St. Anna Platz 4, München. Öffnungszeiten Fr (13. März 2015): 18 bis 22 Uhr mit kleiner After Work Party/ Sa (14. März 2015): 11 bis 20 Uhr

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