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Wärmepumpen – Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Die Kosten für Gas und Öl als wichtigen Wärmelieferanten sind in den letzten Monaten gestiegen und kosten derzeit so viel wie noch nie. Gleichzeitig treten immer schärfere Vorschriften zur Reduzierung des klimaschädlichen Kohlendioxids in Kraft. Umweltschützer sind vehement gegen fossile Energieträger. So hat sich die Wärmepumpe, strombetrieben, als neue Wärmequelle für Haus und Wohnung in den Vordergrund gebracht. Die letzte Lösung ist es nicht, wie ‚Eco Fuels‘ für Ölheizungen und Deutschlands erstes Wasserstoff-Heizsystem für ein Einfamilienhaus zeigen!

Wärmepumpen speziell Luftwärmepumpen
Luftwärmepumpen sieht man mittlerweile bei vielen Neubauten, doch auch der Verband Privater Bauherren (VPB) sieht dessen Einsatz durchaus kritisch.

Wie funktionieren überhaupt Wärmepumpen?

Die Wärmepumpe, so erläutert Dipl.-Ing. Thomas Weber, Bauherrenberater im Verband Privater Bauherren (VPB) aus Fulda, funktioniert ähnlich wie ein Kühlschrank – nur eben umgekehrt. Sie besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: Die Wärmequellenanlage entzieht entweder dem Boden, dem Grundwasser oder der Luft die Wärme. Die eigentliche Wärmepumpe macht die gewonnene Wärme nutzbar und das Wärmeverteil- und Speichersystem, der Name verrät es, sorgt für die Verteilung und Speicherung.

Doch Wärmepumpen nutzen ein Kältemittel, das bereits bei sehr geringen Temperaturen verdampft. Die hierfür notwendige Energie holt sich die Anlage aus der Umwelt. Die Wärmepumpe verdichtet die gewonnene Energie, bis die gewünschte Heiztemperatur erreicht wird. Nun wird die Wärme abgegeben – das Kältemittel kühlt ab und wird flüssig. Der Kreislauf beginnt von neuem.“

Es gibt keine geräuschlosen Wärmepumpen

Für den Betrieb der Wärmepumpe ist elektrische Energie notwendig. Optimistisch sind die Hersteller von Wärmepumpen, die ihren Produkten eine hohe Effizienz bescheinigen. Für eine Kilowattstunde Strom erhielte man drei bis fünf Kilowattstunden Heizenergie, so ihre Überzeugung. Bauherrenberater Thomas Weber ist hier vorsichtiger: „Diese Berechnungen basieren meist auf idealen Voraussetzungen – es kommt, wie immer beim Bauen, hier auf die individuellen Gegebenheiten an. Dazu kommt bei den Wärmepumpen, welche die Luft nutzen, übrigens ein Thema hinzu, das viele nicht bedenken: Geräuschlos arbeiten diese Maschinen leider nicht und es gibt bereits klare Vorschriften, was die Abstandsflächen zu den Nachbarn angeht. Das kann das Projekt des Einbaus der Technik schon sehr erschweren. Der Aufbau im Keller des Hauses kann da ein Ausweg sein. In jedem Fall sollte das von unabhängigen Fachleuten, die keine Technik verkaufen, zuvor geprüft werden“, warnt Weber.

Frage nach Effizienz von Wärmepumpen stellen!

In vielen bestehenden Wohngebäuden stellt sich die Frage nach der Effizienz der Wärmepumpentechnik. Denn die Wärmepumpen liefern mit meist um die 35 Grad vergleichsweise niedrige Heiztemperaturen, die idealerweise mit trägen Heizsystemen wie Fußboden- oder Wandheizungen verteilt wird. Die herkömmliche öl- oder gasbetriebene Brennwertheizung hingegen produziert um die 65 Grad heißes Wasser zum Heizen. Sicher kann man auch hier eine Wärmepumpe einsetzen – doch ist mit horrenden Stromkosten zu rechnen. Also muss die Bausubstanz ertüchtigt werden. Dämmen, Fenster erneuern, Leitungen isolieren – die Liste möglicher und notwendiger Maßnahmen ist lang, wenn der Altbau fit für die umweltfreundliche Technik gemacht werden soll. „Hier ist ein umfassendes Konzept und eine gute Planung unverzichtbar“, rät der Bauexperte vom VPB. Er warnt vor voreiligen Schritten: ‚Bei umfassenden Maßnahmen sollte nicht an der Planung und vor allem auch nicht an den notwendigen Kontrollen durch unabhängige Experten gespart werden.‘

Aber es gibt nebem dem Infraschall auch noch andere Probleme bei Wäremepumpen welche totgeschwiegen werden bzw. von der Politik ignoriert werden:  In den meisten Fällen beinhaltet das Kältemittel heute künstliche Gase der Stoffgruppe der Per- und Polyfluoralkysubstanzen (FAS). Fluorierte Gase (F-Gase)  sind Teil der aktuellen Kühltechnologie – das Problem dabei,  sie enthalten giftige Chemikalien.

 

Ölheizung mit ‚Green Fuel‘ – Feldversuch geht in Verlängerung

Ölheizungsbesitzer werden nicht im Regen stehen gelassen, denn neue Ansätze gibt es genügend. Nicht jedes Haus mit Ölheizung lässt sich aber ohne Weiteres auf eine nur auf erneuerbaren Energieträgern basierende Wärmeversorgung umstellen. Klimaziele lassen sich aber auch auf Basis bestehender Heizsysteme erreichen:

1. Durch Effizienzsteigerungen per Heizungsmodernisierung.
2. Durch Hybridisierung über die direkte Einbindung erneuerbarer Energien.
3. Durch den Einsatz alternativer Fuels. Die Technik zur Nutzung dieser Energieträger steht bereit: Hersteller von Brennwertgeräten, Tanks und weiteren Heizungskomponenten kennzeichnen geeignete Geräte mit einem „Green Fuels Ready“-Produktlabel.

Ein neues Label zeigt an, dass eine Ölheizung für Green Fuels geeignet ist. Fotocredit: djd/en2x
Ein neues Label zeigt an, dass eine Ölheizung für Green Fuels geeignet ist. Fotocredit: djd/en2x

21 Wohnhäuser haben im Rahmen eines Feldversuchs bereits zwei Heizperioden mit „grünem“ Heizöl erfolgreich hinter sich gebracht. Wegen der positiven Ergebnisse wird das Vorhaben nun verlängert. Der en2x – Wirtschaftsverband Fuels und Energie sowie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) testen dabei in verschiedenen Regionen, wie der CO2-Fußabdruck von Heizungen, die mit flüssigen Brennstoffen betrieben werden, reduziert werden kann. Im Rahmen des Feldversuchs wurden dem Brennstoff Biokomponenten beigemischt. Der Anteil der erneuerbaren Komponenten lag bei 33 Prozent – und wird in der nächsten Stufe auf 65 Prozent erhöht. Die Überprüfung der 21 Anlagen am Ende einer Heizperiode ergab keine brennstoffbedingten Mängel oder Ausfälle.

Deutschlands erstes Haus heizt mit Wasserstoff

Ein neues Werberhaus ist energieautark dank grünem Wasserstoff mit einem neuartigen Solar-Wasserstoff-System von HPS Home Power Solutions. Das picea-Stromspeicher-Systems besteht aus verschiedenen Komponenten. An sonnigen Tagen wird die Sonnenenergie in einer Solarstrombatterie gespeichert, überschüssiger Sonnenstrom wird mittels Elektrolyse in Form von Wasserstoff langfristig gespeichert. Die dabei anfallende Wärme wird in einem Warmwasserspeicher gepuffert. Im Winter wird der grüne Solar-Wasserstoff durch eine Brennstoffzelle zurückverstromt.

Eigenheim mit Wasserstoff-Heizsystem
Eigenheim mit Wasserstoff-Heizsystem. Fotocredit: WeberHaus

“Während den sonnenreichen Monaten können wir unseren Strombedarf komplett decken. Schon Ende Mai sind die Wasserstoffspeicher voll. Im Winter zapfen wir den Wasserstoff-Langzeitspeicher an und generieren selbst Strom”, erklärt der Bauherr Fatih Karadeniz. “Es ist einfach ein tolles Gefühl, autark und unabhängig von den großen Stromanbietern zu sein”, fügt er lächelnd hinzu.

Basis für die Energieeffizienz der schicken Stadtvilla ist die hervorragend gedämmte Gebäudehülle ÖvoNatur Therm. Diese besteht aus dem nachwachsenden Baustoff Holz, der CO2 bindet und Sauerstoff abgibt. Damit leistet das Bauen mit Holz einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Zudem sind bei WeberHaus die verwendeten Materialien frei von gefährlichen Schadstoffen. Alle Häuser des Fertighausherstellers sind von drei unabhängigen Instituten für ihre Wohngesundheit ausgezeichnet. Mehr Infos und Bilder zum Haus, welches mit Wasserstoff heizt.

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