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Finanzen selbst in die Hand nehmen: Populäre Irrtümer bei Krediten

Zu jedem großen und wichtigen Thema findet man zahlreiche Meinungen, Ansichten und jede Menge Experten-Wissen. Je mehr Menschen, desto mehr Meinungen und am Ende leider auch Missverständnisse, die irgendwann wie bei dem Spiel „Stille Post“ immer weitererzählt werden. Auf diese Weise entstehen jede Menge Mythen, Unwahrheiten oder Halbwahrheiten. Beim Thema Finanzen und ganz speziell Kredite gibt es viele Berührungsängste. Die populärsten Gerüchte zum Thema Kredite haben wir unter die Lupe genommen!

Mythos Nummer 1: Zu viele versteckte Kosten

‚Ein Kredit kostet immer mehr als versprochen‘, ist die vorherrschende Meinung. Egal, ob man sich online oder vor Ort bei der eigenen Hausbank nach einem Kredit erkundigt – sehr wichtig und daher unbedingt zu beachten ist der Zinssatz, den man bei der Unterschrift für den Kredit fixiert. Häufig wird an „an allen Ecken und Enden“ mit extrem günstigen Krediten geworben, die sich dann bei der Beantragung nahezu als Wucher herausstellen. Doch woran liegt es, dass nun ein breiter Teil der Bevölkerung davon ausgeht, Darlehen bzw. die Zinsen seien generell ein gutes Geschäft und verhältnismäßig günstig abzuschließen?

Der Grund liegt auf der Hand: sowohl Online-Banken, als auch die renommierten großen Banken in den Städten machen ihr Geschäft durch Abschlüsse mit Verbrauchern. Gute Werbung zu machen und möglichst viele Menschen zu Darlehen zu verhelfen war schon immer lohnend für die Bank, was die Form der irreführenden Werbung mit extrem niedrigen Krediten bzw. Kreditzinsen stark begünstigt.

Mythos Nummer 2: Die böse Schufa

Wer schon einmal einen Kredit beantragen wollte und aufgrund negativer SCHUFA-Einträge den Wunschkredit NICHT bekommen hat, der entwickelt ohne entsprechendes Hintergrundwissen schnell den Eindruck, die SCHUFA könne gegen ihn oder sie als Person sein. Schnell werden dann Gedanken laut, die von der Sorte „Die Schufa ist mein Gegner“ sind. Allerdings handelt es sich hierbei natürlich nur um eine Falschaussage aufgrund fehlender Infos. Richtiger wäre es, sich folgende Umstände im Zusammenhang mit der SCHUFA bewusst zu machen:

  1. Die SCHUFA ist nichts weiter als eine Auskunfts-Kartei.
  2. Die SCHUFA entscheidet definitiv NICHT, ob man einen Kredit erhält oder nicht.
  3. Gibt es keinen SCHUFA Eintrag, wird das Ausfallrisiko aufgrund fehlender Daten sogar als leicht erhöht bewertet.

Fakt ist, dass die SCHUFA keinerlei Einfluss auf die Bank ausüben kann. Tatsächlich handelt es sich einfach nur um eine große Kartei mit Auskünften zum Antragsteller eines Kredits. Hier tauchen laufende Verträge / Verbindlichkeiten auf und auch, ob es in der Vergangenheit bereits zu Zahlungsausfällen gekommen ist. Ebenfalls wird hier vermerkt, ob man sich im Besitz einer oder mehrerer Kreditkarten befinden. Alles in allem stellt also die SCHUFA der anfragenden Bank alle vorhandenen Informationen zum Verbraucher zur Verfügung. Die Bank selber nutzt diese Daten dann für eine EIGENE Bewertung der Bonität des jeweiligen Verbrauchers und nur aufgrund DIESER eigenen Bewertung der Bank, wird dann im Anschluss ein Kreditantrag entweder bewilligt oder abgewiesen. Die SCHUFA ist niemals Verbraucherfeindlich, sondern lediglich eine neutrale Kartei mit wichtigen Infos zur Risikobewertung.

Finanzen sollte man immer ein Stück selbst in die Hand nehmen.
Finanzen sollte man immer ein Stück selbst in die Hand nehmen.

Mythos Nummer 3: Online Kredite sind nicht sicher und können auch im Nachhinein noch aufgehoben werden

Warum sich dieser Irrglaube so lange „am Leben hält“ ist tatsächlich nur sehr schwer nachvollziehbar. Fakt ist: Jeder Kredit – egal wann oder wo man ihn abgeschlossen hat – kann grundsätzlich wieder gekündigt bzw. aufgehoben werden. Wichtig hierbei zu beachten ist in jedem Fall die gesetzliche Widerrufsfrist für einen Kredit. Auch danach kann man das Darlehen theoretisch noch zurückziehen bzw. rückgängig machen, doch hierbei würden entsprechende Gebühren anfallen und der Kreditnehmer müsste auf einen Schlag das bereits erhaltene Geld wieder an die Bank zurückzahlen.

Mythos Nummer 4: Wenn man schon einen Kredit aufnimmt, dann sollte man dafür zur Hausbank gehen

Jede Bank ist in erster Linie ein Wirtschaftsunternehmen, welches auf eigene Gewinne ausgerichtet ist. Entsprechend verhält es sich auch im Hinblick auf „teure“ oder „günstige“ Kredite bei der eigenen Hausbank: es stimmt, dass die Hausbank im ein oder anderen Fall den eigenen Stammkunden gewisse Vorteile zugesteht, diese Vorteile bewegen sich doch meist eher in einem sehr kleinen Rahmen und halten im Grunde immer eher als Köder für größere Abschlüsse wie Kreditverträge her. HIERAN verdient die Bank über einen längeren Zeitraum sehr gutes Geld an den Zinsen, die ein Verbraucher für sein Darlehen Monat für Monat zahlt.

Wer also einen Kredit beantragen will, der sollte in jedem Fall Kredite online vergleichen, um tatsächlich das beste Angebot für sich selber herauszuholen. Der Grund hierfür ist übrigens ganz einfach nachzuvollziehen: bei Krediten im Internet – die häufig sogar über Vergleichsportale zustande kommen – ist die Konkurrenz der Banken höher, die um die Kreditvergabe mit dem Verbraucher „buhlen“. Entsprechend der belebteren Konkurrenz im Kreditgeschäft ist es sehr wahrscheinlich, dass man hier bessere Kreditkonditionen als bei der eigenen Hausbank findet. Nie vom Banker des Vertrauens zu einer Unterschrift drängen lassen, sondern lieber ein Angebot für ein Darlehen erstellen lassen. Danach kann man mit seinem eigenen Vergleich von Online Krediten beginnen.

Es spricht immerhin nichts dagegen, der eigenen Hausbank so einen Kreditvertrag als Vergleich vorzulegen. Als Verbraucher könnte man so auch leicht bessere Konditionen als bei dem Online Anbieter für Kredite bekommen. Immerhin will die Bank jeden Kunden behalten.

Mythos Nummer 5: Wozu einen Kredit aufnehmen, wenn man auch den eigenen Dispo nutzen kann

Er verleiht dem Verbraucher eine gewisse Flexibilität und Sicherheit: der Dispositionskredit, kurz Dispo. Die Höhe eines Dispos setzt die Bank häufig im Hinblick auf die stetigen Einnahmen und Ausgaben des Konto-Inhabers fest. Bei regelmäßigen Einnahmen spricht aus Bankensicht nichts gegen einen Dispo, denn das Ausfallrisiko ist gering. Doch Vorsicht, wenn es wirklich einmal dazu kommt, dass der Verbraucher diesen Dispositionskredit in Anspruch nehmen möchte.

Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass es sich bei einem Dispositionskredit um eine günstigere und flexiblere Form von einem Mini-Darlehen handelt. Doch das Gegenteil ist – zumindest im Hinblick auf das Wort „günstig“. Häufig hat man es bei einem Dispo mit nahezu unverschämt hohen Zinszahlungen für die Überziehung des eigenen Kontos zu tun. Daher sollte man auch hier vor einem Abschluss genauer hinsehen, was die Überziehung für Kosten tatsächlich verursacht.

Die Zinsen bei einem normalen Kredit sind insgesamt sind meist niedriger, die Laufzeit länger und auf diese Art und Weise für einen Verbraucher in jedem Fall die günstigere und auch übersichtlichere Alternative.

Nicht davon irritieren lassen, wenn die Bank sogar von einem Kredit abraten möchte. Die Bank verdient immer mehr an einem flexiblen Dispositionskredit als an einem festen Kredit.

Da ein Dispositionskredit kurzfristige Hilfe für den Notfall bringt, würden wir nie pauschal gegen die Einräumung eines Dispos sagen. Aber wer einen Dispositionskredit in Anspruch nehmen will, sollte vorher auf jeden Fall einen Bankberater kontaktieren und sich im Hinblick auf einen Konsumentenkredit beraten lassen. Ein Dispo kann für den Verbraucher weitaus teurer werden als es mit einem normalen Kredit letztendlich gekostet hätte.

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