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Hebammen im Einsatz? Corona bremst auch die Geburtshilfe ein!

Zu Anfang des Jahres haben der Hebammenverband, das Ministerium, Ärztekammer und die Krankenhausgesellschaft an einem runden Tisch ein Aktionsprogramm beschlossen, welches die Arbeitsbedingungen, Ausbildung und auch Vermittlung von Hebammen in Bayern verbessern soll. Schon seit Jahren ist die Situation in den Geburtshilfen katastrophal, mussten immer wieder einzelne Kreißsäle aufgrund eines Hebammenmangels vorübergehend oder komplett schließen.

Hebammen im Einsatz
Bild von Thorsten Frenzel auf Pixabay

Der Katalysator für den Beschluss war jedoch Gesundheitsministerin Melanie Huml, die schließlich alle Beteiligten zum runden Tisch bat, um über die Situation zu diskutieren, Maßnahmen zu beschließen, welche die Probleme für den Hebammenmangel beheben und solche Engpässe in Zukunft vermeiden. Dadurch soll natürlich in erster Linie die Versorgung von Mutter und Kind sichergestellt, jedoch auch eine zukunftsfähige Gestaltung der Hebammenversorgung für die Krankenhäuser erreicht werden.

Die Corona-Pandemie funkte diesem Programm allerdings jetzt gehörig dazwischen. Das gab die Ministerin kürzlich in einem Statement zu. Dennoch ist die Problematik weiterhin dringend. Auf der einen Seite nimmt die Zahl der Hebammen insgesamt weiter zu, doch diese arbeiten meist nur halbtags oder wenige Stunden pro Tag. In erster Linie sind die Arbeitsbelastung und der Dokumentationsaufwand für freiberufliche Hebammen einfach zu groß geworden.

Zahlreiche Gründe für Rückgang

Die Gründe für den Rückgang an Hebammen sind vielfältig. Aber besonders Stress und der hohe bürokratische Aufwand waren die Auslöser für den Mangel. Hinzukommen schlechte Arbeitsbedingungen und eine geringe Bezahlung, welche den Beruf für viele immer weniger attraktiv erscheinen lassen. Die meisten Hebammen in Bayern sind freiberuflich tätig, nur die wenigsten von ihnen sind fest an einer Geburtsklinik angestellt. Viele haben sich in den letzten Jahren aus den stationären Geburtshilfen zurückgezogen und übernehmen nun die vor- und nachgeburtliche Versorgung von Mutter und Kind.

Besonders in den Krankenhäusern wird der Mangel an geeigneten Fachkräften immer größer. Solche Probleme bestehen schließlich im gesamten Krankenhaussektor, nicht nur in der Geburtshilfe. Die Zahlen der Geburten in Bayern steigen erfreulicherweise weiter an. Dies bedeutet allerdings im Umkehrschluss auch eine höhere Arbeitsbelastung für Hebammen. Schon jetzt ist es in Großstädten sehr schwierig für werdende Mütter eine Hebamme zu finden. Besonders die Wochenbettbetreuung wird dabei in Mitleidenschaft gezogen, ist jedoch eine der am stärksten angefragten Hebammenleistungen.

Maßnahmen müssen umgesetzt werden

Die Forderung der Krankenhausgesellschaft ist eindeutig: Mehr Hebammen sollen durch eine entsprechende Vorschrift wieder in die Geburtshilfe gebracht werden. Mechthild Hofner, die Vorsitzende des Hebammen-Landesverbandes sieht darin jedoch dringenden Handlungsbedarf seitens der Krankenhausgesellschaft. Die Rahmenbedingungen in der Geburtshilfe müssten angepasst werden, sodass Hebammen dort wieder gerne arbeiten und verbleiben wollen.

„Dennoch hat sich in den letzten Jahren zumindest finanziell einiges getan, erhalten Hebammen in Bayern seit Herbst 2018 einen Bonus von 1.000 Euro, sollten sie vier Geburten im Jahr betreuen. Zusätzlich zahlt der Freistaat schließlich eine Niederlassungsprämie von 5.000 Euro an freiberufliche Geburtshelferinnen.“ Das erzählt uns Stephanie Lehmann von Kaufberater, die bereits seit 11 Jahren als Hebamme tätig ist und die Problematik dieses Berufes genau kennt.

Eine besonders wichtige Maßnahme, die nach dem Aktionsprogramm umgesetzt werden soll, sind regionale Hebammenzentralen. Schwangere und Mütter sollen dabei unterstützt werden, eine Hebamme zu finden. Auch in der Koordination von Bereitschaftsdiensten und Urlaubsvertretungen sollen besonders Hebammen im Einsatz gefördert werden. Die Kapazitäten können so besser verteilt und eine flächendeckende Versorgung einfacher gestaltet werden.

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