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Wärmepumpe bei der Altbausanierung: Wann lohnt sich der Umstieg?

Wärmepumpen sind im Neubau inzwischen zum Standard geworden, da sie umweltfreundlich sind und Betriebskosten senken können. Doch stellt sich die Frage: Lohnt sich die Investition in eine Wärmepumpe auch bei der Sanierung von Altbauten? Besonders in Städten wie München, wo etwa 70 Prozent der Gebäude Bestandsbauten sind, gewinnt dieses Thema an Relevanz.

Gerade bei Altbauten muss die Energieeffizienz geprüft werden. Eine Wärmepumpe funktioniert am besten in gut gedämmten Gebäuden mit Flächenheizungen (wie Fußbodenheizung).
Gerade bei Altbauten muss die Energieeffizienz geprüft werden. Eine Wärmepumpe funktioniert am besten in gut gedämmten Gebäuden mit Flächenheizungen (wie Fußbodenheizung).

Grundsätzliche Aspekte zu Altbauten

Altbauten stellen an Heizsysteme besondere Anforderungen. Viele Gebäude wurden vor Jahrzehnten erbaut und verfügen über eine veraltete Heiztechnik und eine unzureichende Dämmung. Eine Wärmepumpe kann dennoch eine Option sein, wenn bestimmte bauliche Voraussetzungen erfüllt sind.

Ein entscheidender Faktor ist die Höhe der Vorlauftemperatur, da Wärmepumpen am besten im Niedertemperaturbereich arbeiten. Altbauten mit klassischen Heizkörpern, die höhere Temperaturen benötigen, können oft nur mit zusätzlicher Dämmung auf die erforderlichen Temperaturen für eine Wärmepumpe umgerüstet werden.

Der Staat vergibt für den Umstieg von fossilen Brennstoffen auf nachhaltige Heizsysteme, insbesondere die Umrüstung von Gasheizungen auf Wärmepumpen, Förderungen. Diese Mittel sind für Eigentümer wichtig, da sie den Einstieg in eine nachhaltige Heiztechnik erleichtern und die Amortisationszeit verkürzen.

Technische Voraussetzungen für Förderung einer Wärmepumpe

Technische Aspekte spielen bei der Entscheidung eine wichtige Rolle. Da manche Wärmepumpen während des Betriebs Geräusche erzeugen, kann dies in dicht bebauten Gegenden problematisch sein. Besonders Luft-Wasser-Wärmepumpen arbeiten nicht geräuschlos und benötigen eine geeignete Positionierung, um Lärmbelastungen zu minimieren. Zudem sind ausreichend Platz und die Möglichkeit zur Installation im Außenbereich erforderlich.

Ein bedeutender Faktor ist die erforderliche Vorlauftemperatur des Heizsystems. Altbauten mit schlecht gedämmten Außenwänden und Fenstern benötigen oft höhere Vorlauftemperaturen, um auch an kalten Tagen die Wärme zu halten. Je höher die Vorlauftemperatur sein muss, desto geringer fällt die Effizienz der Wärmepumpe aus.

Dämmung und Sanierungszustand

Die Dämmung des Gebäudes ist ein weiterer Punkt, der die Effizienz der Wärmepumpe beeinflusst. Ein schlecht gedämmtes Haus verliert mehr Wärme, was zu einem höheren Energieverbrauch führt. In Altbauten ohne entsprechende Dämmung kann es daher sinnvoll sein, zuerst in die Gebäudehülle zu investieren, bevor man eine Wärmepumpe installiert.

Ist die Wärmepumpe allein nicht effizient genug, kann eine Hybridlösung sinnvoll sein. Hierbei wird die Wärmepumpe mit einer konventionellen Heizung kombiniert. Die Wärmepumpe deckt dann den Grundbedarf ab, während die zusätzliche Heizung bei besonders tiefen Temperaturen einspringt. Eine Hybridlösung lt. aktueller E.ON-Expertise kann eine sinnvolle Lösung sein, um den Betrieb wirtschaftlich zu gestalten.

Welche Heizkörper eignen sich für eine Wärmepumpe im Altbau?

Nicht alle Heizkörper sind für den Niedertemperaturbetrieb einer Wärmepumpe geeignet. Alte Radiatoren sind oft auf höhere Temperaturen ausgelegt. Um die Vorteile einer Wärmepumpe nutzen zu können, bieten sich Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen oder großflächige Heizkörper an, die mit geringeren Vorlauftemperaturen arbeiten.

Die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage kann die Betriebskosten deutlich senken. Der eigens erzeugte Solarstrom wird für den Betrieb der Wärmepumpe genutzt und der Bezug teuren Stroms aus dem öffentlichen Netz reduziert. Dies verbessert die Energiebilanz und erhöht die Wirtschaftlichkeit, insbesondere dann, wenn die Photovoltaikanlage mit einem Speichersystem ausgestattet ist.

Welche aktuelle Fördermaßnahmen für Wärmepumpen im Altbau gibt es?

Die Bundesregierung unterstützt die Umrüstung von fossilen Heizsystemen auf umweltfreundlichere Alternativen. Förderprogramme der KfW und BAFA bieten eine finanzielle Unterstützung an, die bis zu 40 Prozent der Kosten abdeckt.

Fazit

Die Wärmepumpe kann im Altbau eine sinnvolle Option sein – vor allem die Luft-Wasser-Wärmepumpe zeigt sich hier nicht nur als wirtschaftlich, sondern ist auch am geräuschärmsten. Entscheidend sind die baulichen und technischen Voraussetzungen.

Durch staatliche Förderungen und in Kombination mit einer Photovoltaikanlage lässt sich die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe erheblich steigern. Eine gründliche Planung und die Berücksichtigung der Gebäudeeigenschaften sind jedoch unerlässlich, um die Vorteile der Wärmepumpe im Altbau voll auszuschöpfen.

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