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Die schönsten Gärten: Die bayerischen Highlights aus dem Callwey-Jahrbuch

Die aktuelle Auswahl der „Gärten des Jahres 2025“ vom Callwey Verlag zeigt: Auch in Bayern entstehen private Rückzugsorte mit Konzept, Haltung und Sinn für Gestaltung. Gleich zwei der insgesamt 50 ausgezeichneten Projekte stammen direkt aus München – weitere fünf aus dem Umland. Was sie alle verbindet: der sensible Umgang mit den jeweiligen Gegebenheiten vor Ort. Und: Sie bieten praktische Anregungen, wie man Wohnraum und Natur in Einklang bringt – ob in der Stadt, am See oder auf dem Land. 

Ein Garten für besondere Momente: CvB Gartendesign mit dem Projekt „Der Garten der Geselligkeit“, realisiert südlich von München von Landschaften und Gärten GmbH.
Ein Garten für besondere Momente: CvB Gartendesign mit dem Projekt „Der Garten der Geselligkeit“, realisiert südlich von München von Landschaften und Gärten GmbH. Fotocredit: Ferdinand Graf Luckner / Callwey Verlag ‚Gärten des Jahres 2025‘

Der Garten der Geselligkeit

Ort: Vorort südlich von München
Planung: CvB Gartendesign (Christiane v. Burkersroda)
Ausführung: Landschaften und Gärten GmbH

Ein Beispiel dafür, wie selbst auf 400 m² mit klarem Design und wenigen, gut gewählten Elementen ein Garten entsteht, der Struktur und Großzügigkeit vermittelt. Die Sitzmauer spielt dabei eine zentrale Rolle – sie verbindet Sichtschutz mit Aufenthaltsqualität und schafft Raum für Begegnung.

Was man daraus mitnehmen kann:
– Terrassen nicht direkt ans Haus setzen – das schafft optisch mehr Weite
– Sitzmauern funktional denken: als Raumteiler, Sichtschutz und Treffpunkt
– Wenige, aber markante Gehölze (z. B. mehrstämmige Felsenbirne) bringen Ruhe und Eleganz

Stil: Zurückhaltend, klar, naturnah – ideal für moderne Doppelhäuser im suburbanen Raum.

Soulgarden in Amerang – Bauernromantik mit Haltung

Gärten des Jahres. Fotocredit: Ulrike Romeis
Garten Hain von Soulgarden. Fotocredit: Ulrike Romeis / Callwey Verlag ‚Gärten des Jahres 2025‘

Ort: Amerang (Oberbayern)
Planung: Alexandra Lehne – Soulgarden GmbH

Ein Garten, der ländliche Strukturen neu interpretiert – mit Weitblick, Reduktion und dem Mut, Altes zu integrieren. Statt gestalterischem Overload setzt das Konzept auf natürliche Materialien, zurückhaltende Pflanzung und die bewusste Öffnung zur Landschaft. So entsteht ein stimmiger Übergang zwischen Hofarchitektur und Natur.

Was man daraus mitnehmen kann:
– Bestehende Strukturen (z. B. alte Mauern oder Pflaster) integrieren statt entfernen
– Sichtachsen in die Umgebung öffnen – für Ruhe und Weite
– Mit regionalen Materialien und lockeren Pflanzbildern Atmosphäre schaffen

Stil: Authentisch, reduziert, ortsverbunden – ein Garten, der den ländlichen Raum nicht zitiert, sondern weiterdenkt.

Weitere prämierte Gärten: Zwei aus München
Drei weitere aus Bayern

1. Leben am Kiefernsaum – München

Planung: Martin Oelkers – Landschaften und Gärten GmbH
Der bestehende Kiefernbestand wurde nicht entfernt, sondern zur gestalterischen Grundlage gemacht. Holzterrassen und natürliche Wege betonen die Verwurzelung mit dem Ort.
Tipp: Baumbestand als Schattenspender nutzen – unversiegelt bauen, um das Mikroklima zu unterstützen.


2. Eine Seelen-Erfrischung – München

Planung: Stephan Maria Lang Architekten
Wasserflächen, klare Linien und die Sprache der Architektur prägen diesen Rückzugsort. Der Garten wird zur ruhigen Erweiterung des Innenraums.
Tipp: Flächen strukturieren, Wasser integrieren, Materialien des Hauses fortführen.


3. Villa-Garten am See – Oberbayern

Planung: Fuchs Baut Gärten GmbH
Ein Projekt mit Fingerspitzengefühl: Historische Bäume und moderne Gestaltung werden durch Blickachsen und klassische Pflanzungen in Einklang gebracht.
Tipp: Sichtachsen mit Bezug zur Umgebung schaffen, alte Substanz wertschätzen.


4. Garten zum Haus der Gestalt – Utting am Ammersee

Planung: KLAK Gartenmanufaktur
Reduktion als gestalterisches Prinzip. Wenige Materialien, ruhige Pflanzenbilder, klare Linien – der Garten lässt der Architektur Raum.
Tipp: Weniger Pflanzenarten, dafür mit Struktur. Gestaltung als Rahmen, nicht als Bühne.


5. Ein Garten „en progrès“ – Neudrossenfeld

Planung: Silvia Eichner, Landschaftsarchitektin
Dieser Garten bleibt bewusst im Wandel. Statt Perfektion setzt man auf Entwicklung und Veränderung. Die Pflanzung ist robust, pflegeleicht und dynamisch.
Tipp: Den Garten als Prozess verstehen – lebendige Konzepte statt fixer Zustände.

Konstanze Neubauer / Stephan LenzenGärten des Jahres Die 50 schönsten Privatgärten 2025 2025. 320 Seiten, über 400 farbige Abbildungen und Pläne 23 x 30 cm, gebunden € [D] 59,95; € [A] 61,70; sFr. 77,00 ISBN 978-3-7667-2756-5
Konstanze Neubauer / Stephan Lenzen Gärten des Jahres Die 50 schönsten Privatgärten 2025. 320 Seiten, über 400 farbige Abbildungen und Pläne 23 x 30 cm, gebunden, Preis: 59,95 €; ISBN 978-3-7667-2756-5

Zu den Autoren

Konstanze Neubauer studierte Geografie, Raumordnung und Landesplanung sowie Landschaftsökologie an der LMU und der TU in München. Sie ist freie Journalistin und Autorin für die Themenbereiche Garten, Umwelt und Natur. Im Callwey Verlag sind bisher Gartenschätze in Bayern, 100 Traumgärten, 101 Traumgärten, Kleine Gärten sowie die Reihe Gärten des Jahres von ihr erschienen.

Stephan Lenzen ist freischaffender Landschaftsarchitekt und Präsident des bdla Bund Deutscher Land-
schafts- architekt:innen. Seit 2015 lehrt er an der FH Dortmund, Fachbereich Architektur/ Städtebau und
wurde 2021 zum Honorarprofessor berufen. Er ist Mitglied im Sachverständigenausschuss der AKNW sowie
im wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft.

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