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Energiepolitik die krank macht – Infraschall von Luftwärmepumpen schadet der Gesundheit & Lebensqualität

In Wohngebieten kommen im Zeitalter der Energieeffizienz-Vorschriften durch Angela Merkels Energiepolitik für Neubauten immer häufiger Luftwärmepumpen als Energiequelle zum Einsatz, die in der Anschaffung sehr viel günstiger als viele andere Heizsysteme sind. Dadurch reduzieren vor allem Bauträger ihre Baukosten, ohne die gesundheitlichen Folgen für ihre Kunden zu betrachten. Viele Krankheiten manifestieren sich erst über Jahre. Die WHO thematisiert dies gerade in einem neuen Leitfaden gegen Umgebungslärm und listet mögliche Krankheitsbilder konkret auf.

Luftwärmepumpen genehmigungspflichtig bei Neubau!

Hinzu kommt, dass Luftwärmepumpen nicht so viel Platz im Kellerraum benötigen wie Gasthermen, da die „Kiste“ ja im Außenbereich steht. Weil der Staat unsinnigerweise die Technologie noch fördert und OLG-Urteile LWPs ‚durchwinken‘, verbauen Bauträger mittlerweile auch ohne Baugenehmigung Luftwärmepumpen auf engsten Raum. Stehen die Kästen einmal, ist die Chance ohnehin gering, dass die lärmenden Pumpen entfernt werden müssen. Ein Fall aus München-Daglfing! Das Bauunternehmen war guter Dinge, dass man die nachträgliche Genehmigung durch die Lokalbaukommission ohne Probleme erhalten würde. Den Bauherren hat man stets brav versichert, dass alles genehmigt sei. Erst die Nachfragen bei den Behörden brachten ans Tageslicht, daß der Einsatz der Luft-Wärme-Pumpen bei den Neubauten nicht genehmigt war!

In der Kirchheimer Strasse 7 bis 9 wurden bei vier Einfamilienhäusern gleich drei LWP auf engsten Raum verbaut. Für das verbaute Modell empfiehlt das Umweltministerium einen Schutzabstand, was Bauträger und Bauunternehmer gar nicht interessierte. Infraschall löst bereits jetzt Probleme bei den Nachbarn aus!
In Daglfing wurden bei vier Einfamilienhäusern gleich drei LWP plus Klimaanlage mit Außenaufstellung auf engsten Raum verbaut. Für das verbaute LWP-Modell empfiehlt das Umweltministerium einen Schutzabstand von 12.4 Metern, was Bauträger und Bauunternehmer nicht interessiert. Abstand zur Hauswand Nachbarhaus nicht mal 3,5 Meter. Hinweis: Schematische Darstellung von der exklusiv-münchen-Redaktion

In Betrieb sind LWPs so gut wie immer lästig für Nachbarn. Genauso problematisch wie Luftwärmepumpen sind moderne Windkraftanlagen, die zumeist vor Dörfern und Siedlungen in geringem Abstand zur Wohnbebauung platziert werden. In Dänemark hatten sich über Nacht über 1.600 Tiere eines Züchters selbst getötet, weil der Infraschall die Tiere anscheinend so verrückt machte.

Mittlerweile zu viele Lärmquellen

Bei jedem Durchgang eines Rotorblatts wird eine Druckwelle erzeugt, was Tiere noch intensiver hören können als Menschen. Aber auch Menschen nehmen diese als periodisches Brummen wahr, manchmal auch im Abstand von mehreren Kilometern. Die dänische Regierung hatte nach dem Selbstmord-Vorfall gleich einen sehr umfangreichen Forschungsauftrag an das private Institut Kraeftens Bekaempelse gegeben, ein führendes Krebsforschungsinstitut und die Energiepolitik komplett neu überdacht. Die Skandinavier sind uns in fast allen politischen Regelwerken Lichtjahre voraus.

Ob der Infraschall von Windkraftanlagen krank macht, hat auch die deutsche Tageszeitung Welt als Thema aufgegriffen.

35 Prozent der Menschen sind auf Infraschall empfindlich

Die Folgen von technisch erzeugtem Infraschall werden erst allmählich verstanden. Etwa 10 bis 35 Prozent der Bevölkerung sind für Infraschall empfindlich. Diese Menschen, in Deutschland mehrere Millionen, entwickeln zahlreiche Symptome, die Ärzte erst allmählich zuordnen zu verstehen.

Die niederfrequenten Schwingungen erzeugen bei diesen Menschen Stressreaktionen, die sich u.a. in Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Übelkeit, Tinnitus, Sehstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen, Müdigkeit, Depressionen und Angsterkrankungen, Ohrenschmerzen und dauerhaften Hörstörungen äußern. Mancher Heilpraktiker bringt sogar ‚Schreikinder‘ mit niederfrequenten Geräuschen in Beziehung.

Frauen sind durch ihr Bindegewebe, welches mehr Wasser als Männer aufweist, noch empfindlicher auf die niederfrequenten Töne. Eine neurobiologische Gewöhnung empfindlicher Personen an technischen Infraschall ist nicht bekannt. Wer in einem von tieffrequentem Lärm und Infraschall beeinträchtigtem Haus lebt, kann in der Regel nicht so einfach wegziehen, insbesondere wenn es sich gerade um ein neubezogenes Haus handelt.

Experten des Institutes für Baubiologie Rosenheim empfehlen – „im direkten Umkreis von LWP am besten wegziehen“. Und: Bepflanzungen schlucken im Sommer das störende Geräusch des Brummens. Die unsichtbare Gefahr sind die tiefenfrequenten Geräusche. Auch der Bundestag hat sich mit dem Lärm-Thema 2012 erstmalig befasst, allerdings das Thema an das Umweltministerium übergeben und wer die Politik kennt, weiss wie langsam in Deutschland die Mühlen mahlen.

Servicetipp: Eine Plattform für Betroffene macht sich für Lärmopfer stark! Hier kann man auch selbst einen Erfahrungsbericht veröffentlichen und bekommt einen Einblick, wie unterschiedlich die Auswirkungen von Infraschall sind. Beim Lesen schüttelt man nur mit dem Kopf, grenzt dies alles an Körperverletzung ?

Bayerische Umweltministerium empfiehlt für LuftWärmePumpen Schutz-Abstände

Leider zeigen Bauträger, Bauunternehmer und deren Subunternehmer kein Interesse an den Empfehlungen des Umweltministeriums. Der Leifaden des Umwelt-Ministeriums wird von den Bauunternehmern nur belächelt. Hier gibt es einen Rechner, wo man das LWP-Modell eingeben kann und dann der empfohlene Abstand zum Nachbarhaus empfohlen wird.

Fakt ist, dass die Pumpen bei Außentemperaturen die ganze Nacht durchlaufen, brummen und schädigenden tieffrequenten Infraschall erzeugen.

Auch der Bundesverband Wärmepumpe e.V. bietet auf seiner Internetseite einen Schallrechner an, mit dem man für viele Wärmepumpen den Schalldruckpegel in Abhängigkeit von der Art der Aufstellung und von der Entfernung des Gerätes berechnen kann. Dabei wird auch gleich die Einhaltung des Grenzwertes der TA-Lärm für die jeweilige Art des Wohngebietes überprüft. Der TA-Lärm sagt allerdings nichts über den Infraschall.

WHO mit neuen Leitlinien für Umgebungslärm

Am 10. Oktober 2018 hat die WHO bekannt gegeben, dass Menschen mit neuen Leitlinien künftig besser vor Lärm geschützt werden sollen. Lärm ist ein wichtiges Thema im Bereich öffentlicher Gesundheit und hat nachweislich negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und das Wohlbefinden und wird in zunehmenden Maße zu einem Problem.

Insgesamt erfolgten acht systematische Durchsichten, um den Zusammenhang zwischen Umgebungslärm und folgenden Gesundheitsergebnissen zu bewerten:

  • Auswirkungen auf Herz und Kreislauf
  • Auswirkungen auf schlechten Schlaf
  • Hörschäden und Tinnitus
  • Fehlgeburten
  • kognitive Beeinträchtigungen

Diese Auswirkungen von Lärmbelästigung bedeuten für Betroffene eine Beeinträchtigung der Lebensqualität bis hin zu massiven gesundheitlichen Problemen. Tieffrequenter Schall ist dabei nicht zu unterschätzen, kann dieser durch geschlossene Fenster, Wände und Dächer ungedämpft durchdringen. Dies hat zur Folge, dass das permanente tieffrequente Brummen im Wohnhaus des Nachbarn deutlich störend wahrnehmbar ist.

Immobilienwert-Minderung durch LWP

Ein Eigenheim sollte ein Rückzugsort für Ruhe, Regeneration und Erholung darstellen. Durch das andauernde Geräusch wird die Lebensqualität und der Immobilienwert erheblich gemindert (Laufzeit der LWP im Winter zw. 18 und 24 Std.). Besonders störend sind diese LWP vor allem nachts, da die Geräusche aufgrund der ruhigen Umgebung viel stärker wahrgenommen werden. Je nach Umgebungssituation und Schallpegel der Pumpen sind diese in einem Umkreis sogar über 30 Meter hör- und spürbar.

Der Behördenapparat wird durch die neuen WHO-Leitlinien für Umgebungslärm für die Problematik hoffentlich sensibilisiert. Derzeit wird man nur auf Verordnungen, Nachbarschaftsrecht und TA Lärm verwiesen und alle raten zum Anwalt zu gehen. Damit bekommt man die Problematik jedoch nicht in den Griff, weil alles irgendwie grenzwertig, gerade noch erlaubt und dennoch ungemein störend ist!

Dabei erreichen sehr viele LWP die notwendigen Leistungszahlen für einen effizienten Betrieb überhaupt nicht. Wie soll eine Anlage z.B. bei Minusgraden irgendetwas an Wärme der Außenluft entziehen können. Da orgelt die Anlage stundenlang vor sich hin, nur um das letzte bisschen aus der Luft zu saugen. Und das Ganze wird noch mit staatlichen Mitteln bezuschusst. Das kann man nicht verstehen.

Betroffene aus München und Umland sollen sich gerne melden für einen sachkundigen Austausch unter redaktion@exklusiv-muenchen.de

Wie können Lösungen in Zukunft ausschauen? Unser Interview mit zwei Experten vom Verein ITSW e.V. (Informationskreis tieffrequenter Schall im Wohnumfeld e.V.). In zehn Jahren Vereinsarbeit stellten sie fest, dass ein hoher Anteil der installierten Wärmepumpen falsch aufgestellt sind. Mehr Kosten und gesundheitliche Probleme sind Folgen.

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