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Kunst- und Gourmet-Exkurs durch Murnau

Seit 2018 ist Murnau ganz offiziell ein Genussort! Ob Bier aus den vielen Murnauer Brauereien, Fleisch vom Riegsee-Ochsen, fangfrischer Fisch aus den heimischen Seen, Schokolade aus der Murnauer Schokoladenmanufaktur, Kaffee aus der Murnauer Kaffeerösterei – kulinarisch wird man hier lokal mehr als verwöhnt. Bei den Staffelseewirten kommen die ganzen regionalen Köstlichkeiten auf den Tisch. Corona hatte natürlich alles – wie überall – alles zum Stillstand gebracht.

In Sachen Kunst genießt Murnau Weltruhm, gilt die 12.000-Seelen-Gemeinde mit seiner Berg-Wald- und Moor-prächtigen Natur zum Entstehungsort der Künstlergruppe ‚Blauen Reiter‘ um Kandinsky, Marc und Münter. Viele Schüler der Münchner Kunstakademie zieht es seit Jahrhunderten hier raus. Mehr als 80 Künstler haben aktuell hier eine zweite Heimat gefunden. So lag es auf der Hand, dass man vor fünf Jahren einen speziellen Kunst- und Gourmet-Event kreierte.

Wir trafen einen der Initiatoren: Marc Völker (56) im Murnauer ‚KUhaus‘, wo die KunstKulinarischen Fahrten beginnen! 

Auszeit Murnau: Im Ku Haus mitten in Murnau startet die außergewöhnliche Kunst- und Kulinarik-Tour als kleine Auszeit Murnau. Die beiden Figuren halten den obligatorischen Corona-Sicherheitsabstand.
Im Ku Haus mitten in Murnau startet die außergewöhnliche Kunst- und Kulinarik-Tour. Die beiden Figuren halten den obligatorischen Corona-Sicherheitsabstand. Die Pandemie führte auch in Murnau zum totalen Stillstand.

2021 wird es die Kunstwirte in einer neuen Version geben – wie seid Ihr mit der ganzen Corona-Situation überhaupt umgegangen?

Marc Völker: ‚Nach unserem Opening-Event im März 2020 ging es Schlag auf Schlag. Die Pandemie wurde ausgerufen und mit ihr der Stillstand. Alles war zu und jetzt müssen wir eine Normalität finden, wie sie von uns noch keiner hier erlebt hat. Die Bedenken waren Seitens der Marktgemeinde groß. Da hatten wir noch Glück im Unglück, denn von Anfang an haben wir nicht auf Masse gesetzt.‘

Der Murnauer Künstler Marc Völker im Murnauer KUhaus, was als Atelier, Verkaufsraum und Kunstwirte-Infopoint dient!
Der Murnauer Künstler Marc Völker im Murnauer KUhaus, was als Galerie, Atelier, Verkaufsraum und Kunstwirte-Infopoint dient!

Wie groß ist das Interesse an Original-Kunst nach dem Lockdown?

Marc Völker: ‚Normalerweise haben die Menschen eine Art Schwellenangst mit der Kunst im allgemeinen. Es kommen im Moment sehr viele Leute ins KUhaus und ich merke, dass für viele Kunst bedeutet, dass sie diese nicht verstehen oder sie fragen sich, ob sie überhaupt fähig sind, sich mit Kunst auseinander zu setzen. Kunst muss in erster Linie gefallen.‘

Was wollt Ihr mit den Kunstwirten bewirken?

Marc Völker: ‚Man muss die Sachen doch nicht immer zwingend verstehen, aber man kann sie wahrnehmen! Um diese Hemmschwelle für zeitgenössische Kunst zu nehmen, lockern wir die Tour mit unseren unterschiedlichen Locations bei den Kunstwirten und der wunderbaren Kulinarik auf. Deshalb ist unser Publikum bunt gemischt – vom Studenten über Murnauer Sommerfrischler bis zu Großeltern, welche vielleicht ein Bild als Geschenk für das Enkelkind suchen.‘

Ist das Format auch für Familien bzw. für Kinder geeignet?

Marc Völker: ‚Nicht wirklich, aber bitte nicht falsch verstehen, denn Kinder muss man ja auch viel inspirieren. Aber das Format ist für Kinder zu langweilig. Es wird geredet, gegessen und getrunken und zwar auf einer Ebene, welche Kindern gar nicht schmeckt. Mein Einschätzungen zu Kunst sind für Kinder zu abstrakt.‘

Was bedeutet für Dich Kunst und wie wählt Ihr die elf Künstler für die Kunstwirte letztendlich aus?

Marc Völker: ‚Die Grundidee der Kunstwirte war die Auseinandersetzung mit der Frage ‚Was kann Kunst bewirten?‘ Es ist die öffentliche Auseinandersetzung mit Kunst und ich finde, jede Region hat ihr künstlerisches Potential und um das zu zeigen, haben wir diese Plattform geschaffen. Wir haben ein kleines Projektteam und entscheiden gemeinsam, wer wo ausstellen wird. Manchmal bewerben sich die Künstler. Letztendlich ist es wichtig, dass sie genug aktuelle Kunstwerke für uns haben, welche wir über einen längeren Zeitraum ausstellen können.‘

Wie teuer ist die Murnauer Kunst?

Marc Völker: ‚Die Preisfrage hat mich schon immer gestört, denn ich empfinde diese immer als kontraproduktiv, denn wenn es gefällt und man sieht den Preis, gefällt es oft nicht mehr. Deshalb stehen bei uns keine Preise bei den Kunstwerken. Nach der Wahrnehmung der Kunst nennen wir auf Anfrage gern den Preis, welchen der Künstler als angemessen erachtet. Was dann folgt ist Verhandlungssache.‘

Mythos ‚Blaues Land‘ – wie oft seht Ihr dieses prominente BLAU, welches schon die ‚Blauen Reiter‘ inspirierte?

Marc Völker: ‚Blau ist grundsätzlich für die Kunst eine sehr spannende Farbe. Durch unsere topografischen Besonderheiten in Murnau wie Berge, Hoch-Moor, viel Wald und viel Wasser entstehen öfters Naturphänomene als in anderen Gegenden direkt vor den Augen. Ich sag immer Natur-Kino dazu. Diese sehnsüchtige Unschärfe, wo das BLAU entsteht, die kommt hier sehr häufig vor. BLAU erscheint im ‚durchlichteten‘ Dunst vor einer Dunkelheit. Es transzendiert. Und dies erschafft hier die unglaublichsten Stimmungen und inspiriert viele Künstler. Nicht umsonst waren die ‚Blauen Reiter‘ auch spirituelle Maler.‘

Kunstwirte und die Zukunft? Was wünscht Du Dir?

Marc Völker: ‚Mal ein vegetarisches Menü zum Kunstgenuss!‘

Aktuelle Termine/Menü mit Murnauer Wirten in unserem Event-Kalender!

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